Unsere Erfahrungen mit den kleinen Triops-Krebsen
Hallo ihr Lieben,
heute möchte ich euch eines der Geburtstagsgeschenke vom Junior vorstellen. Unser nun 6-jähriger Forschergeist hat von seinem Onkel einen Experimentierkasten bekommen. Denn kleine Forscher, die später einmal das Weltall erkunden wollen, sollten auch gut über die Vergangenheit der Erde bescheid wissen. Was eignet sich also besser, als einmal selbst zu erleben, wie Triops aus ihren Eiern schlüpfen und Tag für Tag wachsen und sich weiterentwickeln?! 🙂
Ihr fragt euch was Triops sind?
Triops sind Urzeitkrebse, die bereits in der Kreidezeit, als die Dinosaurier durch das Land zogen, lebten. Noch heute sind sie in manchen Pfützen und und Tümpeln auf allen Kontinenten der Erde zu finden.
Wie konnten die Tierchen so lange überleben?
Triops haben zwar nur eine Lebenserwartung von etwa drei Monaten, sind aber bereits nach ca. zwei Wochen in der Lage sogenannte „Dauereier“ in den Sand abzulegen, welche mitunter jahrzehntelang im Boden ruhen können. Beim Vorhandensein der passenden Umweltbedingungen können die Larven selbst nach vielen Jahren Trockenheit schlüpfen.
Das besondere Aussehen der Triops
Die kleinen Urzeitkrebse besitzen einen Panzer, der sie vor Stößen und Angriffen schützt und ihren Körper stabilisiert. Darunter befinden sich viele Beinpaare, die als Kiemenfüße bezeichnet werden. Diese nutzen sie nicht nur zum Fortbewegen, sondern um zu atmen und um während der ersten Tage Nahrung aus dem Wasser zu filtern. Mit langen Fühlern tasten sie ihre Umgebung nach Hindernissen und Futter ab. Auffällig ist auch der Gabelschwanz am Ende des Körpers, welcher zur Stabilisierung dient und beim Schwimmen hilft.
Das Besondere an den Urzeitkrebsen sind wohl aber die drei Augen. Daher stammt auch der Name „Triops“ (tri = drei und ops = das Auge). Mit zwei Augen kann der Triops Konturen und Umrisse in seiner Umgebung wahrnehmen. Das dritte Auge dient durch Druckmessung und Hell-Dunkel-Kontraste zur Orientierung.
Der Experimentierkasten von KOSMOS
Er beinhaltet alles, was man zum Züchten der Triops benötigt:
Becken, Thermometer, Lupe, Holzspatel, Schlauch, Spritze, Wasseraufbereiter-Pellets, Sand, Futter und natürlich Triops-Eier. Lediglich Wasser (am besten stilles Mineralwasser), Licht und Wärme wird zusätzlich benötigt. Die Anleitung ist umfassend und kindgerecht geschrieben und schnell kann das Experiment starten.
Unsere Erfahrungen
Unser größtes Problem war das Erreichen der zum Schlüpfen benötigten Temperatur von 23-27°C. Eine Lampe, die nicht nur Licht sondern auch Wärme spendet, war mit unseren modernen LED-Leuchten, nicht auffindbar. Das Becken auf unser Aquarium zu stellen war ebenfalls keine befriedigende Möglichkeit, weil die nach oben abgestrahlte Wärme nicht ausreichte. Zum Glück haben wir in den Tiefen des Kellers eine Heizmatte gefunden, die das Wasser entsprechend erwärmte. Eine Lampe als Lichtquelle wurde über das Becken gestellt und das Becken laut Anleitung mit Wasser und Sand gefüllt.
Nun mussten wir warten bis die Wassertemperatur für mehrere Stunden im richtigen Bereich lag – was uns natürlich nicht leicht fiel. Dabei stellten wir fest, dass das mitgelieferte Thermometer nicht richtig funktionierte. Auch hierfür fanden wir in der Anleitung einen hilfreichen Hinweis. Trotzdem benutzten wir derweil unser altes Thermometer aus dem Aquarium.
Als am nächsten Tag die Temperatur immer noch gleichbleibend war und alles stimmte, gaben wir einen Teil der Eier ins Wasser. Die Eier der Triops sind wirklich winzig, wie ihr hier sehen könnt. 😉
Nun hieß es wieder Warten.
Leider schlüpften auch nach mehreren Tagen keine Triops-Larven.
Also alles noch einmal. Neues Wasser, warten bis die richtige Temperatur dauerhaft erreicht wurde und Eier ins Wasser. Diesmal waren wir erfolgreicher und sahen nach etwa zwei Tagen ein kleines Zucken im Wasser 🙂 Die Freude war groß! Seitdem gucken wir oft ins Becken und erfreuen uns an diesem kleinen Lebenwesen. Es scheint stündlich zu wachsen.
Leider habe ich von den ersten Tagen keine Fotos vom Urzeitkrebs machen können.
Dieses ist nach etwa 10 Tagen entstanden. Hier ist der Triops etwa 2cm lang.
Und dieses Bild ist nur zwei Tage später gemacht. Ihr könnt sehen wie schnell sie wachsen.
Heute konnten wir auch eine Haut im Wasser entdecken…nichts ungewöhnliches – häuten Triopse sich in den ersten Tagen mehrmals täglich. Bis zum erreichen des Erwachsenenstadiums müssen sie sich etwa fünf- bis siebenmal häuten. Nachdem sie im Erwachsenenstadium sind, häuten sie sich bei guter Fütterung etwa einmal täglich.
Heute haben wir unseren Triops mit Apfel gefüttert. Sie mögen auch rohe Kartoffeln, Karotten, weichgekochte Erbsen, gekochten Reis, Mais, hartgekochtes Ei, rohes Fleisch oder Mückenlarven. Dabei muss darauf geachtet werden, das nur etwa erbsengroße Mengen verfüttert werden dürfen und Futterreste am nächsten Tag entfernt werden müssen.
Dieser Triops wird nun in ein größeres Becken umsiedeln und das kleine Becken wird für eine neue Zucht genutzt.
Lieber Onkel Stoi – vielen Dank für dieses tolle Geschenk! Es macht uns (Groß und Klein) sehr viel Freude diese kleine Urzeitkrebse zu beobachten. Immer wieder versetzen sie uns in Staunen … wie schnell sie wachsen, sich weiter entwickeln und wie sie flink durchs Wasser gleiten.
Wollt auch ihr zusehen, wie Leben aus winzig kleinen, robusten Eiern entsteht und was es bedeutet, für ein Lebewesen Verantwortung zu übernehmen? Der Experimentierkasten ist für Kinder ab 8 Jahren empfohlen, mit Mamas und Papas Hilfe geht das auch schon eher. Ich kann es nur jeder Familie empfehlen – es macht großen Spaß und ist lehrreich zugleich!
Es grüßt euch herzlich,
eure Anne